Letztest Jahr hatte ich die Idee, meinen eigenen Solar-Carport zu bauen. Nachdem ich auf der Suche nach einem passenden Carport war, stellte ich fest, dass die Modelle, die mir wirklich gefielen, viel zu teuer waren. Die anderen, die in mein Budget passten, entsprachen einfach nicht meinen Vorstellungen bzw. Sie passten nicht auf meine vorgesehene Fläche. Deshalb beschloss ich, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
Gerade die Planung war eine Herausforderung, um erstmal die richtigen Module zu finden. Da der Platz begrenzt, mein Grundstück an der Stelle schräg zusammen läuft und auch noch 2 Autos Platz darunter finden sollten, bekam ich daher schnell ein Problem bei der Länge und Breite der Solarmodule.
Nach langem Suchen wurde ich bei dem Solar-Hersteller SoliTek fündig. Hier bestellte ich 25 Solarmodule des Typs SoliTek SOLID Bifacial 370W Glas-Glas rahmenlos ( Größe pro Module 1770 x 1049) . Warum 25 Solarmodule? Um die Fläche des rechtwinkligen Carports vollständig abzudecken, benötigte ich genau 24 Module. Da 25 Module auf eine Pallette passen, bestellt ich so einfach ein zusätzliches Modul als Reserve. Somit ergab sich eine Carport Größe von 7080mm Länge und 6294mm Breite.
Bevor ich mit der Planung der Unterkonstruktion beginnen konnte, erstellte ich einen groben Plan für das Bauamt, um einen Bauantrag zu stellen. Die Tools die ich verwendet habe waren alle Frei im Internet aufrufbar. Ich erstellte einen Grundriss, Seitenansicht, Vorderansicht eines Carports ohne Dach und eine Zeichnung (händisch) auf dem Bebauungsplan.
Da ich so eine Unterkonstuktion nicht selber bauen kann, suchte ich mir eine Zimmermannsunternehmen aus der Umgebung. Dieser plante und baute mit mir eine Unterkonstruktion, so dass jedes Modul auf jeder seite 4cm aufliegt. Hier ist ganz wichtig, das man hier kein Konstruktionsholz verwerdet sondern Leimbinder. Leimbinder haben eine höhere Formstabilität was gerade bei Glas wichtig ist. Für den Anstrich verwendeten wir die Farbe von Remmers (*).

Hier sieht man auch gleich den ersten Fehler, den ich gemacht habe. Da es Winter war und ich dachte, es sei eine gute Idee, den Carport mit einer Folie zu schützen, musste ich lernen, dass ein paar Spanngurte und Schraubzwingen nicht ausreichen, um die Folie an Ort und Stelle zu halten. So musste ich später bei strömendem Regen und starkem Wind erneut hinaufklettern, um die Folie mit Schrauben und Brettern besser zu befestigen, da der Wind bei einer solchen Fläche enorme Kräfte entwickelt. Damit das Wasser ablaufen konnte, habe ich in die Zwischenräume der Folie größere Löcher geschnitten.
Für die Befestigung der Glas-Glas-Module suchte ich Unterstützung bei einem Wintergartenhersteller. Dieser lieferte mir die Schienen und Gummis für die Befestigung und Abdichtung der Solarmodule und unterstütze mich bei der Wandabdichtung und der ersten Reihe. Als erstes wurde der Gummi auf die Balken getackert, damit dieser nicht verruchtscht. HIer ist es wichtig das die Tackernadeln tief im Gummi sind, damit das Glas keine Befrühung mit dem Metal hat. Zusätlich habe ich mir Spenglerschrauben (*) bei Amazon bestellt.
Am Anfang brauchten wir mit 3 Personen pro Solarmodul ca. 45 Minuten um das Solarmodul auf das Dach zu bringen. Bei der letzten Reihe brauchten wir nur noch 10 Minuten pro Modul um die Solarmodule auf die Balken zu legen und sie korrekt auszurichten.

Gerade wenn man einen Wandanschluss hat, sollte man die Dichtigkeit überprüfen. Sonst wird es später schwer, diese Stellen abzudichten.

Da nach dem Anbringen der ersten Reihe ein kleiner Regenschauer einsetzte, fand ich gleich eine undichte Stelle und konnte diese mit Silikon abdichten. Gerade am Silikon sollte man nicht sparen und hochwertiges Silikon kaufen.
Damit die Solarmodule nicht aufeinander gedrückt werden habe ich Abstandshalter aus Kunstoff von ca 4mm dazischen gelegt. Ähnliche wie diese hier (*). Diese hatte ich noch im Keller rumliegen und habe sie mit meiner Blechschere (*) von Stanley zurechtgeschnitten. Als nächstes habe ich die Flächen, die ich mit Silikon ausspritzen wollte, mit Aceton gereinigt. Damit das Silikon nicht raustropft, habe ich die Ritze mit Kreppband von unten abgeklebt und von oben ausgespritzt und abgezogen, um oben eine gerade Fläche zubekommen.
Um die Solarmodule vor am abrutschen zu sichern, habe ich einen Winkel mit einer Nietenzange (*) am Ende der Schiene befestigt.

Danach habe ich mit dem Glasschaber (*) das überflüssige Silikon von unten abgeschnitten und die Lücken am nächsten Tag ausgespritzt und auch hier gerade abgezogen. Danach habe ich nochmal das überflüssige Silikon mit dem Glasschaber entfernt.
Fazit
Durch das Dach aus Solarmodulen habe ich einen hellen und freundlichen Carport, wo entspannt 2 Autos platz finden und der mir aktuell jeden Tag Strom generiert. Der Carport hat ca. 8,8 kWp und generiert seit Mai Strom.
Hier eine Auswertung vom 17. und 22. Juli 2024. Morgens liegt der Carport im Schatten und wird vom Haus verdeckt. Erst um 13:00 Uhr liegt der Carport voll in der Sonne und generiert Strom.



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